Wußten Sie schon...
Wo man sich auch befindet, von mehr als 50 Orten ist die Stadt Münstermaifeld aus zu sehen.
Sie ist Schnittpunkt alter, historischer Handelsstraßen und der Mittelpunkt des fruchtbaren Maifeldes.
{multithumb}
Das kleine Landstädtchen hat eine große Geschichte gehabt. Zeugnis davon geben noch heute die mächtige Pfarrkirche, die Straßen und Häuser der Altstadt und die Teile der, ehemals ringsum verlaufenden, mächtigen Stadtmauer mit ihren 3 Haupttoren, einem Nottor und 8 Wehrtürmen.
Der Name Münstermaifeld läßt viele Bedeutungen zu: die Römer sollen auf der waldfreien Hochfläche im Mai Manöver abgehalten haben, von Germanicus behauptet man, er habe hier nach einer siegreichen Schlacht: “Campus meus” ausgerufen. Dann die Volksversammlungen der Franken: Da heißt es “in pago Maiginensis” oder “in pago Meginensi”, und im Mittelalter schrieb man vom Meynfeld oder Meinfeld.
Von den Kelten bereits besiedelt, richteten die Römer hier ein Castellum ein. Der untere Teil des rechteckigen Mittelturms der Pfarrkirche ist vermutlich in dieser Zeit entstanden, in der Nordecke des Turmes sind Quader mit römischer Inschrift eingemauert.
Nach einer unbestätigten Legende soll der römische Kaiser Caligula in der Nähe am Kalscher Hof geboren sein. In fränkischer Zeit vermutlich Königshof, nachweislich jedoch seit dieser Zeit (6.Jhd.) eine Urpfarrei St. Martin mit einer Priestergemeinschaft von Martinsbrüdern, die das Umland christianisierten.
Die Erbauung der Martinskirche beginnt nach Aufzeichnungen des Trierischen Geschichtsschreibers Hontheim in der Zeit des Erzbischofs Magnericus (573-596) auf den Fundament einer römischen Wachturmanlage, als Zentrum der Christianisierung.
640 ist die Martinskirche im heutigen Münstermaifeld durch Erzbischof Modoald geweiht worden. Kurz nach 700 ist die Martinskirche „Monasterium“ (Münster), d.h. Klosterkirche, geworden.
Der Trierer Erzbischof Ruotbert brachte im Februar 952 die Reliquien des heiligen Severus aus Italien mit nach Trier. Einige Jahre später (vermutlich 956) ließ er sie in das damalige Monasterium nach Münstermaifeld überführen. Ein Teil der Reliquien kam später nach Boppard. Nach der Überführung der Reliquien nach Münstermaifeld wurde es im im Mittelalter zu einem Wallfahrtszentrum. Sogar Pilger aus dem fernen Aquitanien (heutiges Frankreich) kamen in unsere Stadt.
965 erhält Münstermaifeld das Marktrecht.
Im Jahre 1103 erscheint Münstermaifeld als Grundherrschaft im Besitz des Erzbischofs von Trier.
Der Trierer Kurfürst Heinrich II. von Finstingen, Erbauer der Mayener Genovevaburg und Befestigung, vollendete die Stadtmauer 1291. Da die Mauer jedoch bald nicht mehr den damaligen Anforderungen genügte, erweiterte und verstärkte Kurfürst Balduin von Luxemburg sie im 14. Jhd. nochmals.
Bereits seit 1277 besitzt Münstermaifeld Stadtrechte. Noch früher ist Münstermaifeld eine bedeutende Marktstatt.
Der Westbau der heutigen Kirche stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jh., Chor, Querhaus, Langhaus und der Turmzwischenbau aus der ersten Hälfte des 13. Jh.
Die bis dato flachgedeckte Basilika wurde 1225-1322 durch die heutige gotische Kirche ersetzt, die Erzbischof Balduin schließlich 1332 weihte.
Seit dem Mittelalter besaß Münstermaifeld lange Zeit die Gerichtsbarkeit und das Münzrecht als kurtrierisches Oberamt.
Sogar die Päpste in Rom beschäftigte Münstermaifeld, denn es wird in zwei Schriftstücken, sogenannten päpstlichen Bullen, erwähnt.
Das erste klassische, philosophische Werk eines Deutschen, die ”De Docta Ignorantia” (von der gelehrten Unwissenheit) begann Nicolaus von Cues, ein mittelalterlicher Gelehrter und Theologe, 1440 als Stiftsprobst (1435-1445) vermutlich hier in Münstermaifeld. Vollendet hat er sein Werk am 12.02.1440 in Kues.
Zusammengefasst:
Funde aus der Steinzeit, aber vor allem aus der keltischen Zeit, lassen auf eine frühe Besiedlung schließen. Das Maifeld, ein weitflächiges, weltiges, fruchtbares Gebiet, ist der Eifel vorgelagert. In seinem Mittelpunkt erhebt sich der gewaltige Bau der Münsterkirche, die der Stadt den Namen "Münstermaifeld" gab. 6. Jh. Münstermaifeld erlangte Bedeutung, als Erzbischof Magnericus - auf den Fundamenten eines römischen Wachturmes nachweisbar -
580 eine Martinskathedrale als Zentrum der Christianisierung der ganzen Gegend erbaute.
965 Eine Urkunde bezeugt für Münstermaifeld das Marktrecht.
13. Jh. Dem Flecken wurden die Stadtrechte verliehen, die der Innenminister von Rheinland-Pfalz am 2. Juli 1977 erneuerte.
Kurfürst Balduin von Luxemburg ließ Stadtbefestigung erheblich erweitern, von der Stadtmauer sind heute noch beachtliche Teile zu sehen.
Im Mittelalter bildete das 1322 fertig gestellte und noch heute erhaltene, geweihte Münster nicht nur das Zentrum einer klösterlichen Stiftsanlage, sondern war auch ein bedeutender Wallfahrtsort.
Als kurtrierisches Oberamt blieb Münstermaifeld mit Gerichtsbarkeit und Münzrecht über Jahrhunderte Sitz der kurfürstlichen Verwaltung. In der französischen Zeit wurde es eine Mairie und späterhin preußische Amtsverwaltung im Kreise Mayen.