Wozu wurden wir "politisch"
Im Verein Pro-Münstermaifeld, mit dem verschiedene Aktionen im Sinne und zum Wohle der Stadt ausgerichtet wurden, wurde bereits 1993 der Wunsch nach "mehr" geäußert.
Man wollte nicht länger "nur" auf die Entscheidungen der Stadt aufbauen und diese unterstützen, sondern selber den verantwortungsbewussten Umgang in politischen Gremien betreiben. So entschloss man sich für die anstehenden Kommunalwahlen 1994 zu kandidieren. Nachdem alle verwaltungstechnischen Fragen geklärt waren, wussten wir, dass wir dies nur durch den Beitritt in eine Partei oder aber als unabhängige Wählergruppe betreiben können. Die Entscheidung war für uns deshalb klar:
Mit Parteipolitischen Zwängen und dergleichen wollten wir nichts zu tun haben. Deshalb wurde die Wählergruppe Robert Müller ins Leben gerufen. Überparteilich, jung und innovativ traten wir zur Kommunalwahl an.
Mit Bürgernähe und Tatkraft wollten wir unbürokratischer Ansprechpartner unserer Mitbürger sein und die Stadt mit Rat aber vor allem auch mit Kraft unterstützen.
Das Wahlergebnis übertraf unsere Erwartungen von Null auf 2283 Stimmen, oder anders ausgedrückt 7,95 % der abgegebenen Wählerstimmen, waren für uns ein hervorragendes Ergebnis. Nach der Sitzverteilung stellte sich jedoch schnell heraus, dass wir damit "nur" einen Sitz im Stadtrat und somit keine Ausschussplätze erlangen konnten. Da es aber gerade die Ausschüsse sind, in denen viele wichtige Angelegenheiten der Stadt beraten werden, wollten wir auch dort mitarbeiten. So wurde dem Wahlergebnis entsprechend, mit den vertretenen Parteien über eine Fraktionsgemeinschaft verhandelt.
Eine entsprechende Besetzung der Ausschüsse sowie eines Beigeordnetenpostens waren das Ergebnis der Verhandlungen mit der CDU Fraktion. Mit dieser sowie der FWG gingen wir dann eine Fraktionsgemeinschaft ein.
Die Jahre vergingen, unsere Mitglieder wuchsen in Ihre Ämter und lernten dazu. 1999 sollten die Würfel erneut gemischt werden. Unser Ziel als eigenständige Fraktion in den Stadtrat einzuziehen wurde mit dem überragenden Wahlergebnis von 3334 Stimmen = 12,38 % Wirklichkeit. Nach der Sitzverteilung hätten wir 3 Sitze im Stadtrat erhalten. Der CDU stand jedoch aufgrund der Stimmenverteilung ein Überhangmandat zu. So blieb es bei 2 Stadtrats-Sitzen.
Seit dieser Zeit sind wir eine eigenständige Fraktion und bringen mitunter gehörig frischen Wind in die zum Teil verstaubten Ansichten mancher Ratsmitglieder. Nicht immer stößt unser Vorgehen auf Wohlwollen - jedoch sind wir stets bemüht das Beste für unsere Stadt und das Wohl ihrer Bürger herauszuholen.
Im Rahmen einer Mitgliederversammlung vom 13.02.04 wurde einstimmig eine Satzungsänderung beschlossen. Nach Eintragung beim Amtsgericht Andernach nennt sich die seit 1994 bestehende Wählergruppe Robert Müller seit dem 08.03.04 „Pro Münstermaifeld – Bürgerpolitik für Münstermaifeld e.V.“
Natürlich trat Pro-Münstermaifeld auch bei der Wahl 2004 wieder an. Durch die kontinuierliche Arbeit und das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler konnten wir unser Ergebnis enorm verbessern. Mit 24,98% oder 7339 Stimmen konnten wir 5 Stadtratsmandate erreichen. Damit war es uns erstmalig gelungen die absolute Mehrheit im Stadtrat zu kippen.
Bereits damals schien es bei den "großen Parteien" mächtig zu rauchen. Viele bekannte Gesichter und damit "alte Hasen" kandidierten nicht mehr. Sogar Parteiaustritte soll es bereits mehrfach gegeben haben. Unbeeindruckt dessen machen wir unsere Arbeit weiter. Wir unterstützen jeden für die Stadt positiven Vorschlag, auch wenn er von einer der anderen Parteien kommt und tragen diesen mit. Uns kommt es nicht darauf an uns zu profilieren sondern etwas positives für die Stadt zu bewirken. So ist auch unser Motto "Bürger-Politik statt Partei-Politik" zu verstehen.
Bei den letzten Kommunalwahlen 2009 konnte Pro-Münstermaifeld erneut zulegen: 30,8 % und 6 Sitzen ist Pro-Münstermaifeld mit dem Programm „Neue Wege“ nun die zweitstärkste Kraft im Stadtrat. Auf Verbandsgemeinde- und Kreisebene kooperiert Pro-Münstermaifeld mit der freien Wählergruppe FWG. Hier konnte Walter Meurer erfolgreich in den Verbandsgemeinderat ziehen, Uwe Berens steht auf Platz 1 der Nachrückerliste. Generell ist festzustellen, dass sich der Erfolg und die Vernetzung der freien Wählergruppen auf Orts-, Gemeinde-, Kreis- und Landesebene weiter fort setzt. Der Verband freier Bürgermeister (VfB) mit über 30 hauptamtlichen „freien Bürgermeistern“ in Rheinland-Pfalz vertritt die Interessen der Freien Wählergruppen auf Landesebene.
Jeder, der einmal die öffentlichen Stadtrat-Sitzungen besucht, kann sich selber ein Bild davon machen